Grieg: Peer Gynt Suite
Nielsen: Klarinettenkonzert
Sibelius: Symphonie Nr. 2
Mitwirkende:
Csaba Klenyán-Klarinette
Dirigent: Kornél Thomas
Henrik Ibsen vollendete sein philosophisch-dramatisches Gedicht Peer Gynt 1867. Ursprünglich schrieb er es nicht für das Theater, sondern für Prosa-Lesungen, die waren aber so erfolgreich, dass er entschied, die Dichtung in eine Bühnenfassung umzuarbeiten. Seinen Landsmann Edvard Grieg (1843–1907) beauftragte er 1874 höchstpersönlich, dazu die Schauspielmusik zu komponieren. Dieser konzentrierte sich auf die lyrischen Teile des Stücks und schrieb seine Musik zu diesen Genreszenen. Solveigs Lied ist zu einem echten Hit geworden, ebenso wie Anitras exotischer Tanz, dessen Schwung sich In der Halle des Bergkönigs fast zur Ekstase steigert.
Der dänische Komponist Carl Nielsen (1865–1931) überließ der Nachwelt ein vielfältiges Lebenswerk. Er trug mit sechs Symphonien zur Entwicklung dieser Gattung im 20. Jahrhundert bei. Aus Nielsens Werkstatt kommen auch zwei Konzerte für Bläser: 1926 schrieb er sein Flötenkonzert und zwei Jahre später das Klarinettenkonzert, das aus vier zusammengefügten Sätzen besteht und deren klangliche Lösungen von experimenteller Art sind. Die zwischen F und E schwankende Tonalität spiegelt nach mancher Auffassung die plötzlichen Stimmungsänderungen einer bipolaren Persönlichkeit wider.
Das Solo spielt Csaba Klenyán, ein ausgezeichneter Virtuose, der sowohl mit dem klassischen als auch mit dem romantischen und zeitgenössischen Repertoire vertraut ist.
Jan Sibelius (1865–1957) hatte ein außergewöhnlich langes Leben, seine kompositorische Tätigkeit beendete er aber schon in den 1920er Jahren. Er gilt als „der“ nationale Klassiker der Finnen. Vom Stil her verkörpert seine Musik eine besondere Mischung aus Romantik und Moderne. Nach dem Erfolg von Finlandia begann er seine 2. Symphonie (1902) zu schreiben. Damals hielt er sich in Italien auf, welches Land auf Künstler traditionell inspirierend wirkte. Die Symphonie trägt Zeichen der russischen Romantik, was zweifellos dazu beiträgt, dass es, obwohl mit 45 Minuten Spielzeit die längste Sibelius-Symphonie, eines der „publikumsfreundlichen“ Werke des Komponisten ist.