Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 in Es-Dur „Emperor“, op.73
Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92
Mit: Giulio de Padova
Dirigent: Tamás Vásáry
Im Rahmen des Symphonie-Abos wurden dem Publikum bereits zwei Konzerte aus Werken der bedeutendsten Komponisten der Wiener Klassik präsentiert. Nach den verschiedenen „Gesichtern”
Mozarts konnte man die Entwicklung der Symphonien im Lebenswerk Haydns verfolgen. Bei dem Konzert des Rundfunkorchesters ertönen nun zwei äußerst beliebte Werke Beethovens, des letzten herausragenden Vertreters dieser Stilrichtung.
Das erste Werk des Abends ist das Klavierkonzert in Es-Dur, dessen Verknüpfung mit der Symphonie in Es-Dur Eroica wohl kein Zufall ist. Nicht nur die Tonart ist ident, sondern auch der militant-heroische Stil, wobei das Konzert der berühmten Symphonie sogar hinsichtlich der Länge Paroli bietet. Durch die opulent und anspruchsvoll ausgearbeitete Orchesterbegleitung kommt das Werk fast als eine für Klavier und Orchester geschriebene Symphonie rüber. Die Klavierstimme fordert den Interpreten über das perfekte technische Können hinaus auch im Hinblick auf die Vielfältigkeit der musikalischen Formung und des Ausdrucks heraus. Hinzu kommt, dass Beethoven in die Musikstruktur zahlreiche Überraschungen für den Zuhörer einbaute.
Die auch als „Apotheose des Tanzes” (Vergöttlichung des Tanzes) bezeichnete Symphonie in A-Dur ist dem Publikum sicherlich wohl bekannt. Alle vier Sätze bauen auf eine charakteristische, anzartige Rhythmik auf. Einzelne Fachleute vertreten die Meinung, dass diese Rhythmusformeln aus dem antiken Versfuß Daktylus abgeleitet seien. Sicher ist, dass die Symphonie ihre Beliebtheit über die mitreißende Flut an Rhythmen hinaus zweifelsohne auch dem wundervollen zweiten Satz verdankt.