Mendelssohn: Paulus – Oratorium
Mit:
Jerilyn Chou – Sopran, Monika Schwabegger – Alt
Gerd Jaburek– Tenor, Alexander Grassauer – Bass,
Wiener Lehrer -a cappella- Chor, A capella Chor Weinviertel,
Savaria Symphonieorchester
Dirigent: Maximilian Opll
In seinem aus der Ouvertüre und 45 gesungenen Sätzen bestehenden monströsen Oratorium Paulus (op. 36) vertonte der 26-jährige Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809–1847) die aus dem Neuen Testament allgemein bekannte Geschichte des Damaskus-Erlebnisses. Er schildert den Werdegang vom bis dahin christenfeindlichen Pharisäer Saul zum Paulus, das Wunder der Bekehrung und der Erlösung durch das Treffen mit dem auferstandenen Christus. Es überrascht nicht, dass sich Mendelssohn intensiv mit dem Thema befasste, da er dabei teilweise auch seine eigene Beziehung zur Religion interpretieren konnte.
Das Werk greift von der Form her auf die Barockzeit, vor allem auf die Oratorien von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel zurück. Es geht aber nicht einfach um die Neubelebung des Barockstils, da die Harmoniewelt im Gegensatz zur Struktur klar dem 19 Jh. zuzuschreiben ist. Mendelssohns Instrumentierungslösungen und die innigen Arien lassen ein breites Spektrum des Ausdrucks von Zweifel und Glaube zu. Der Komponist beweist sein tiefes Bibelverständnis durch die einzigartige – und die zeitgenössische Kritik stark spaltende – Idee, Christus nicht wie üblich, durch Bass-Solisten, sondern durch einen vierstimmigen Frauenchor die Stimme zu verleihen, um die transzendente Natur Christi auch dadurch zum Ausdruck zu bringen.
Das Oratorium ertönt unter der Mitwirkung des Wiener Lehrer-a cappella-Chor und seinen Solisten, sowie dem Savaria Symphonie Orchester, es dirigiert der Chorleiter Maximilian Opll.