Künstler und Dirigent: Alexander Rudin
J. Haydn: Cellokonzert in D-Dur (Hob VIIb: 2)
WA Mozart: Klavierkonzert in C-Dur No.13, K.415
L. van Beethoven: Sinfonie Nr.8 in F-Dur, Op.93
Alexander Rudin ist einer der bedeutendsten Künstler der modernen russischen Musikszene. Ein weltberühmter Cellist, Komponist, Pianist, ausgezeichneter Ensemblespieler, Professor am Moskauer Konservatorium, Forscher von Partituren früher Epochen und Organisator einmaliger Konzertserien – in all diesen Rollen ist Rudin gleichermaßen erfolgreich. Er gehört zum neuen Typ des russischen Künstlers – der Universalmusiker. Die musikalische Finesse, welche es dem Künstler ermöglicht in verschiedenen Sphären mit der gleichen Intensität zu arbeiten und dies mit einer einzigartigen künstlerischen Integrität zu kombinieren, macht ihn selbst unter seinen progressiven Zeitgenossen einzigartig. In seiner Arbeit folgt der Maestro den Vorschriften rigoros und experimentiert innerhalb reiner akademischer Traditionen. “Musik ist kein Dacapo-Ruf”, so Alexander Rudin “man kann Musik nicht auf die Ebene der bloßen Unterhaltung degradieren.“ Für die meisten seiner Konzertprogramme ist die Kombination unbekannter, oder weniger bekannter Werke mit neuen Interpretationen klassischer „Hits“ charakteristisch. Aufgrund seiner Hingabe zum Auffinden und Neuentdecken vergessener Musik konnte das Moskauer Publikum die Erstaufführung vieler interessanter Werke, wie: “Phantasie auf russische Themen” für Cello und Orchester von K. Davydov, die Cellokonzerte von A. Kraft, J.-B. Tricklir, I. Fazius, R. Folkmann und das Erste Cellokonzert von A. Dvorak miterleben. Zusammen mit dem MUSICA VIVA (Rudin übernahm die Leitung des Orchesters im Jahre 1988) präsentierte er dem Moskauer Publikum Werke von C. P. E. Bach, A. Salieri, I. Pleyel, J. Dussek, C. Dittersdorf, O. Kozlovsky, V. Pashkevich und A. Alyabiev. Obwohl Rudin eine akademische musikalische Schulung bekommen hat, interessierte er sich für die authentische Vorführung von Musik aus früheren Epochen. Mit der Zeit gelang ihm eine Balance zu schaffen: heutzutage gibt er Konzerte für Cello und Gambe; er spielt Musik der Romantik wie sie traditionell-akademisch zu spielen ist, während Meisterwerke aus dem Barock oder der Klassik auch „historisch korrekt“ behandelt werden. Diese „Authentizität“ ermöglichte zahlreiche Kooperationen mit weltberühmten Meistern, wie Christopher Hogwood und Roger Norrington (zwei außergewöhnlichen britischen Dirigenten). Ein Großteil des Repertoires von Rudin beinhaltet Werke zeitgenössischer Komponisten (A. Golovin, V. Silvestrov, V. Artemov). A. Rudin ist auch ein berühmter Lehrmeister. So unterrichtet er an dem Moskauer Konservatorium Kammermusik und weniger Solocello, weil er der Meinung ist, dass er sein Wissen seinen Schülern über dieses Milieu besser vermitteln kann. Außerdem hält Rudin weltweit zahlreiche Meisterkurse und arbeitet mit Jugendorchestern (wie dem Studentenorchester des Moskauer Konservatoriums, oder dem Jugendorchester Jekaterinburg) als Dirigent zusammen. Rudin machte bereits einige Dutzend CD-Aufnahmen. Die wichtigsten unter diesen sind: die 6 Cello Suiten von Bach (mit Naxos), Cellokonzerte von J.-B. Tricklir und N. Myaskovsky, sowie ein “Grieg-Album”. Im letzteren brilliert Rudin nicht nur als Cellist und Dirigent, sondern auch mit dem Arrangement des Orchesters: die Kammermusik Grieg’s wird durch die Inszenierung des Maestros aufgeführt. Auf seinen neuesten Aufnahmen sind Werke von A. Alyabiev und A. Tscherepnin, sowie eine Liveaufnahme von Beethoven’s III. Symphonie mit Cellokonzert von A. Kraft im Prunksaal des Moskauer Konservatoriums zu hören.